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Am 19.04. begann die Fahrt nach Prag von Bayreuth und Weiden aus. 14 Personen nahmen an dieser Bildungsfahrt teil. Der erste Tag führte uns nach Prag in das Hotel Pyramida im Prager Stadtteil Prag 6, welcher auch noch eine Städtepartnerschaft mit Bayreuth pflegt.
Nach einer Vorstellungsrunde begann der Tag in Prag mit einer Führung durch Prag zu „Post Bellum“ (memory of nations) einer Einrichtung, die sich zur Aufgabe gemacht haben, der Öffentlichkeit unverfälschte Zeugenaussagen von Zeitzeugen zugänglich zu machen. Auch wenn solche Berichte oft subjektiv gefärbt sind, kann man den Mehrwert dieser Erzählungen für Historiker und Laien nicht verleugnen. Vom Ersten Weltkrieg über die Zeit der nationalsozialistischen Besetzung des Landes (Protektorat Böhmen und Mähren 1939 bis 1945) bis hin über die Zeit der kommunistischen Diktatur (Februarumsturz 1948 bis 1989) werden und wurden Zeitzeugen befragt. Diese Berichte werden mit anderen historischen Quellen in Bezug gesetzt um diese Zeiten besser erforschen zu können. In der Datenbank befinden sich über 9.000 Zeitzeugenberichte und über die Hälfte dieser Erinnerungen können online abgerufen werden. Seit 2006 gibt es im tschechischen Rundfunk regelmäßige Sendungen „Geschichten des 20. Jahrhunderts“, und seit 2010 werden regelmäßig „Paměť národa“ Preise an besonders wichtige Zeitzeugen verteilt.
Danach ging es zusammen durch Prag und es wurde nach weiteren Erinnerungsorten gesucht. Unter anderem von Jan Palach, der sich 1969 aus Protest über die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ in Prag selbst angezündet hat. Ein weiterer Erinnerungsort befindet sich im Prager Hauptbahnhof am Gleis 1a, der an die Rettung von 669 jüdischen Kindern aus der Tschechoslowakei durch den britischen Bankangestellten Nicholas Winton unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erinnern soll. Die Bronzeskulptur soll den Abschied der Eltern von ihren Kindern symbolisieren. Die Idee hierzu kam von den geretteten Kindern selbst, die nicht nur Winton sondern auch ihren Eltern danken wollten, für das Geschenk ihres Lebens.
Der zweite Tag führte die Gruppe nach Lidice, das Dorf, das nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich als Vergeltung dem Erdboden gleichgemacht wurde. Wir erhielten vor Ort eine Führung durch Jannick, der für das Programm „Aktion Sühnezeichen“ dort unter anderem die Führungen auf Deutsch macht. Vor dem Kinderdenkmal legten wir nach unserer eigenen Gedenkveranstaltung, herzlichen Dank hier an Herbert Schmid für die eindringlichen Worte, Blumen für die Opfer nieder. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ Dieser Ort, der einen emotional bis an seine Grenzen treibt, da von den Dorfbewohnern sehr viele ermordet wurden, fast alle Kinder es nicht überlebt haben, ist aber zugleich auch ein Zeichen der Aussöhnung, da neben dem ursprünglichen Ort ein neues Lidice entstanden ist, vor allem durch Spenden und vieler Menschen. So konnten ehemalige überlebende Bewohner in ein neues Lidice zurückkehren. Ebenfalls ist dieser Ort ein Zeichen der Solidarität weltweit, da viele Orte auf der Welt in Anlehnung an dieses Grauen der Zerstörung eines ganzen Ortes, den Namen Lidice angenommen haben. Somit ist den Nazis am Ende eben nicht gelungen Lidice von der Landkarte zu tilgen.
Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe in Prag die alte Festung Vyšehrad im Herzen Prags und suchte weitere Erinnerungsorte in Prag.
Am Ostersonntag, den 21. April besuchten wir am Vormittag die kleine Festung Theresienstadt (Terezin) und erhielten dort eine Führung auf Deutsch. Anschließend konnten wir noch den Film „Der Führer schenkt seinen Juden eine Stadt“ bzw. dessen aufgearbeitete Fragmente anschauen.
Nach einem Mittagessen in der Bischofsstadt Litoměřice (Leitmeritz) folgte der Besuch der großen Festung Theresienstadt und des Ghetto Museums. Vor allem das Ansehen der Zeichnungen der Kinder war mit viel Emotionalität verbunden.
Nach der Ankunft in Prag begann die Führung von Irene Novak, Sprecherin der deutschsprachigen Minderheit „Stadterkundung zum tschechisch-deutschen Verhältnis“.
Der Abend war mit Musik von Peter Heidler und Herbert Schmid und der Geburtstagsfeier unseres Fördervereinsmitglieds Helmut Leibinger ausgefüllt.
Am Ostermontag beschlossen wir nach Pilsen zu fahren um auch dort die Geschehnisse während der Nazi-Okkupation zu erkunden. Hier wurde vor allem auch drauf hingewiesen, dass Pilsen von den Amerikanern befreit wurde, dies aber natürlich zu Zeiten den Kommunismus nicht ins Bild gepasst hat. In den letzten Jahren wird die große Synagoge immer wieder Ziel faschistischer Aufmärsche.
Nach einer Auswertung über die Reise und über das gehörte, erlebte, gefühlte während der letzten Tage ging die Reise zu Ende und zurück nach Weiden und Bayreuth.
Der Vorstand des Fördervereins bedankt sich noch einmal ganz herzlich für die Reise, die trotz des schweren Themas eine sehr schöne Reise geworden ist. Ganz besonders möchten wir uns auch bei Herbert Schmid für die spannende Zusammenstellung der Reise bedanken und natürlich bei unserer stets fröhlichen Busfahrerin Judith Schöffel, Du hast uns die Reise zu einer ganz besonderen gemacht. Wir hoffen, dass sich im nächsten Jahr wieder viele dafür entscheiden auf die nächste Tour des Fördervereins in Kooperation mit Arbeit und Leben in Bayern zu gehen, da wird Straßburg das Ziel sein.
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Liebe Fördervereinsmitglieder,
auch dieses Jahr soll eine Bildungsreise in Kooperation mit Arbeit und Leben in Bayern stattfinden. Sie geht dieses Jahr nach Tschechien. Theresienstadt, Lidice und Prag werden angefahren.
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Veranstaltung des Fördervereins Leuschner-Zentrum und Projekttage bis 21. Dezember 2018
Am Montag, den 12. November 2018 fand im Anschluss an die Jahresversammlung des Fördervereins Leuschner-Zentrum um 19:30 Uhr eine Ausstellung mit Vortrag zu den Erlebnissen Wilhelm Leuschners im I. Weltkrieg statt. Die Ausstellung ist aus dem Leuschner-Nachlass der Stiftung zusammengestellt und bietet die Möglichkeit im Rahmen der Demokratieerziehung auch Projekttage für die Schulen in der Region durchzuführen.
Wolfgang Hasibether berichtete aus der biographischen Forschung zu den Tagesnotizen Leuschners in der Zeit von Oktober 1916 bis zum 11. November 1918. Im Archiv der Leuschner-Stiftung sind rund 130 Originalbilder und Texte der Notizen aus dem 1. Weltkrieg aufbewahrt. Sie geben wichtige Hinweise auf Leuschners Einstellung zum Krieg und sind Grundlage für sein politisches Engagement in der Weimarer Republik und im Widerstand gegen den Hitlerterror. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von Herbert Schmid aus Weiden.
Beim Besuch der Ausstellung können Dokumente aus dem Archiv der Stiftung digital eingesehen werden.
Auf der Website der Stiftung kann ein Begleittext eingesehen werden.
Die Ausstellung kann von Schulen bei vorheriger Anmeldung bis 21. Dezember 2018 besucht werden. Ein Konzept für den Projekttag zur Schulung im Rahmen des Sozialkunde-, Religions-, Ethik- und Geschichtsunterricht wird dabei eingesetzt. Die Maßnahmen werden von ‚Demokratie leben!‘ in der Stadt Bayreuth unterstützt und sind daher kostenfrei.
Anmeldung unter Tel. 0921-150 72 69
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Veranstaltung des Fördervereins Leuschner-Zentrum
Am Montag, den 12. November 2018 findet im Anschluss an die Jahresversammlung des Fördervereins Leuschner-Zentrum (Beginn 18 Uhr) im Leuschner-Zentrum, Herderstraße 29 um 19:30 Uhr eine Ausstellung mit Vortrag zu den Erlebnissen Wilhelm Leuschners im I. Weltkrieg statt. Dabei wird Wolfgang Hasibether aus der biographischen Forschung zu den Tagesnotizen Leuschners in der Zeit von 1916 bis zum 11. November 1918 berichten. Im Archiv der Leuschner-Stiftung sind rund 130 Originalbilder und der Text der Notizen aus dem 1. Weltkrieg aufbewahrt. Sie geben wichtige Hinweise auf Leuschners Einstellung zum Krieg und sind Grundlage für sein politisches Engagement in der Weimarer Republik und im Widerstand gegen den Hitlerterror. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von Herbert Schmid aus Weiden. Die Ausstellung kann von Schulen bei vorheriger Anmeldung bis Ende 2018 besucht werden. Tel. 0921-150 72 69
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Ausstellung am Montag den 12. November 2018 um 19:00 Uhr, Herderstraße 29 95447 Bayreuth.
"Wilhelm Leuschner im ersten Weltkrieg"
Mit einem Vortrag von Wolfgang Hasibether zur Ausstellung mit Fotographien aus dem Leuschner Archiv der Stiftung.