Am 14. März 2020 wählte die Mitgliederversammlung des Fördervereins eine neue Vorsitzende für die nächsten drei Jahre der Wahlperiode bis 2022.
Die Geschichts- und Deutschlehrerin Regine Bayer übernimmt durch die Wahl den Vorsitz von der bisherigen Vorsitzenden Katharina Dötterl, die durch ihr Amt als Museumsleiterin in Gerstungen ihren Vorsitz mangels Zeit aufgeben musste. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Ingelore Berghammer als stellvertretende Vorsitzende und Kassiererin und Herbert Schmid als Beisitzer wurden in ihrem Amt bestätigt. Als Revisor wurde Christina Bölke neu gewählt.
Nach ihrer Wahl stellte die neue Vorsitzende ihre Schwerpunkte dar. Sie möchte insbesondere die Bildungsarbeit des Vereins und der Stiftung für junge Menschen fortsetzen und neue junge Mitglieder für die Erinnerungskultur und die Mitgliedschaft im Verein gewinnen.
Der Vorsitzende der Leuschner-Stiftung, Wolfgang Hasibether, gab der Vereinsversammlung einen Bericht über die zukünftigen Aktivitäten der Stiftung. Da im Jahr 2021 der Mietvertrag der Gedenkstätte im Leuschner-Geburtshaus zu Ende geht, möchte er im Gespräch mit der Stadt Bayreuth, dem Kulturreferat und dem Stadtrat erreichen, dass das Geburtshaus im nächsten Jahr von dem bisherigen Eigentümer gekauft wird und eine Geburtshausstiftung den weiteren Betrieb übernimmt und damit Bildungs- und Archivarbeit auf Dauer gesichert wird. Er betonte, dass nur durch die öffentliche Hand und mit Unterstützung der Gewerkschaften und der Leuschner-Stiftung die Erinnerungsarbeit an die wichtige Persönlichkeit des deutschen Widerstands auch für die Zukunft bewahrt werden kann. Das wertvolle Archiv des Leuschner-Nachlasses kann nur so auf Dauer in Bayreuth erhalten bleiben. Es werden Gespräche mit den Stadtratsfraktionen, dem Kulturreferenten und dem/der zukünftigen Oberbürgermeister/in in den nächsten Monaten notwendig sein.
Weiterhin wird die Archivarbeit zum Leuschner-Nachlass und der Gewerkschaftsgeschichte des 20. Jh im Nachlass der Stiftung der Schwerpunkt dieses Jahres sein.
Der neugewählte Vorstand mit der scheidenden Vorsitzendenv.l. Ingelore Berghammer, Regine Bayer, Katharina Dötterl und Herbert Schmid
Ausstellungseröffnung zur Stadtgeschichte mit Bildern der Bayreuther Malerin Christel Gollner
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wurde die Ausstellung mit Bildern der Bayreuther Malerin Christel Gollner von der Kunsthistorikerin Ursula Leibinger-Hasibether eröffnet.
Ursula Leibinger-Hasibether bei der Ausstellungseröffnung
am 14.3.2020 im Leuschner-Zentrum
Die ab 1995 entstandenen Bilder sind Zeugnisse von untergegangenen Bauwerken der Stadtgeschichte, die von Christel Gollner in ihren Aquarellen festgehalten sind. Nach einem Vierteljahrhundert der städtebaulichen Veränderung in Bayreuth sind diese Bilder Zeitzeugen für eine untergegangene Epoche der Stadtentwicklung, die manchen Fehler in der menschengerechten Gestaltung der Stadt aufzeigen.
Zwei Bilder waren für die Geschichte des Vereins von enormer Bedeutung: Die Zentralhalle, die 1995 abgerissen wurde, und das Leuschner-Geburtshaus (1996) in dem durch die Aktivität des Vereins 2003 die Leuschner-Gedenkstätte eröffnet werden konnte. Die beiden Bilder sind in der Ausstellung zu sehen und eine Dokumentation zur Zentralhalle von 1996 ist dort erhältlich. Die Ausstellung ist bis zum Jahresende 2020 im Leuschner-Zentrum zu sehen.
‚Zentralhalle‘, Aquarell vom August 1995
Das Leuschner-Geburtshaus, Aquarell vom September 1996