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Den Schatz des Widerstands bewahren  - Zum 100. Geburtstag von Dr. Clarita von Trott zu Solz

Gemeinsame Tagung der Stiftung Adam von Trott, Georg-August-Universität Göttingen und Adam-von-Trott-Schule in Sontra

„Sie versteht, was mir im Leben am wichtigsten ist und wird mir helfen, dafür zu kämpfen“. Adam von Trott schrieb dies 1940 in einem Brief an seine Mutter, in dem er ihr seine Verlobung mit Clarita Tiefenbacher ankündigte. Anlässlich des 100. Geburtstages von Clarita von Trott fand vom 15.-17. September eine Tagung in der Stiftung Adam von Trott und in der Sontraer Adam-von-Trott-Schule statt, um über den „Schatz des Widerstands“ und seine Bedeutung für die Gegenwart nachzudenken. 
Clarita von Trott hatte es sich zu einer Lebensaufgabe gemacht, die Positionen immer wieder zu vertreten, für die ihr Mann und seine Freunde und Mitstreiter letztendlich ermordet wurden. Die Schriftstellerin Gila Lustiger betonte, gerade heute sei es wichtig, das Zeugnis Clarita von Trotts lebendig zu erhalten. 
Staatsminister Michael Roth wies darauf hin, dass Clarita von Trott entscheidend dazu beigetragen habe, dass sich der Umgang mit der Erinnerung gewandelt habe in einer Zeit, in der das Erinnern an den Widerstand noch lange nicht selbstverständlich war. Wichtig war ihr, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft herzustellen. Allzu klar wird dies mit dem Blick auf das aktuelle Tagesgeschehen betrachtet: „Das „süße Gift“ des Populismus dringe zunehmend in die Ohren, Seelen und Herzen der Menschen ein. Dem gelte es entgegenzuwirken“.

Am Freitag den 15. September waren die Tagungsteilnehmer in der Adam-von-Trott-Schule in Sontra zu Gast. Nach den Grußworten konnten sich die Gäste mit der Ausstellung vertraut machen, in der sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Leben Clarita von Trotts beschäftigst hatten.  Die Arbeitsgruppen, die unter anderem von der New Yorker Filmemacherin Hava Kohav Beller und dem Londoner Autor Giles MacDonogh geleitet wurden, behandelten verschiedene Themen und wurden vielseitig diskutiert. Ab Freitagabend, fand die Tagung dann in Imshausen statt. Filmvorführungen, Lesungen, Musik und einem Gespräch mit Nachkommen weiterer Widerstandskämpfer standen hierbei auf dem Programm. Aber der Blick wurde auch auf Fragen zu aktuellen Entwicklungen gerichtet. Genauere Betrachtung fanden hierbei die Kooperationen mit der Universität Göttingen und der Adam-von-Trott-Schule sowie mit dem Verein zur Förderung der Solidarischen Ökonomie und gewaltfrei handeln e.V. womit auch die Zukunftsperspektiven der Stiftung Adam von Trott diskutiert wurden. 
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Wilhelm-Leuschner-Stiftung nahm an dieser Tagung an allen drei Tagen teil und bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei allen Verantwortlichen für diese gut strukturierte und geplante Tagung. Ganz besonders möchte sie sich bei der Bildungsreferentin Ute Janßen für die herzliche Integration bedanken.